Trump verhängt Strafzölle - aber nicht gegen Russland
Auch Kuba und Nordkorea verschont:Trumps Zoll-Liste: Warum fehlt Russland?
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US-Präsident Donald Trump verhängt nach eigener Aussage Zölle "für Länder in der ganzen Welt". Putins Russland steht aber nicht auf der Liste - warum begründete Trumps Sprecherin.
Die US-Zollpolitik sei "ein Angriff auf die bisherige Weltwirtschaftsordnung“, Trumps Rechnung sei "einseitig" und lasse "Entscheidendes außen vor", kommentiert ZDF-Wirtschaftsexperte Florian Neuhann.03.04.2025 | 4:07 min
Die von US-Präsident Donald Trump verkündeten Strafzölle treffen eine Liste von 185 Handelspartnern - Russland fehlt darauf allerdings, im Gegensatz etwa zur Ukraine.
Trumps Sprecherin Karoline Leavitt erklärte das auf der US-Nachrichtenseite "Axios" damit, dass US-Sanktionen bereits "jeden bedeutenden Handel" mit Russland ausschließen. Finanzminister Scott Bessent sagte dem Sender Fox News, die Vereinigten Staaten handelten nicht mit Russland und dessen engen Verbündeten Belarus. Diese Länder stünden unter Sanktionen.
US-Präsident Trump hat sein geplantes Zollpaket konkretisiert. Sämtliche US-Importe sollen demnach schon ab kommendem Samstag mit Zöllen belegt werden.03.04.2025 | 1:22 min
Wie hat sich der Handel zwischen USA und Russland entwickelt?
Der Warenhandel zwischen Russland und den USA schrumpfte nach Daten des United States Census Bureaus im Vergleich zu der Zeit vor dem Angriffskrieg auf die Ukraine tatsächlich stark zusammen:
von rund 36 Milliarden US-Dollar (umgerechnet knapp 32,9 Milliarden Euro) an Ein- und Ausfuhren im Jahr 2021
auf rund 3,5 Milliarden Dollar (etwa 3,2 Milliarden Euro) im Jahr 2024.
Trumps Rede im Wortlaut (mit Übersetzung).02.04.2025 | 34:07 min
Neben den bestehenden US-Sanktionen gegen Russland drohte Trump vor Kurzem auch damit, die Käufer russischen Öls mit Strafzöllen zu belegen.
Neue Zölle der USA für ausgewählte Länder
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2024: USA importierten mehr Waren aus Russland als aus Ukraine
Dennoch liegt Russland in der Handelsbilanz der USA bei Warenimporten immer noch vor der Ukraine. Der US-Statistikbehörde nach kamen im Jahr 2024 Waren im Wert von rund drei Milliarden Dollar aus Russland in die USA - im Vergleich zu einem Wert von etwa 1,2 Milliarden Dollar aus der Ukraine.
Für die Ukraine sollen laut Trumps Zoll-Liste Strafzölle von zehn Prozent fällig werden.
Mit Donald Trumps zweiter Amtszeit steht die bisherige Weltordnung in Frage. Wie steht die EU in dieser Lage zwischen USA, Russland und China da?
Belarus, Kuba und Nordkorea ebenfalls verschont
Neben Russland erscheinen auch Belarus, Kuba und Nordkorea nicht auf der vom Weißen Haus veröffentlichten Liste der Länder, die mit höheren "gegenseitigen" Zöllen belegt werden. Sprecherin Leavitt sagte, die drei Länder seien nicht einbezogen worden, weil die bestehenden Zölle und Sanktionen gegen sie bereits so hoch seien.
Auf Trumps Zoll-Liste: Tokelau und Gibraltar
Die Liste führt auch kleine, nicht unabhängige Gebiete wie Tokelau im Südpazifik oder Gibraltar auf.
Europa bereite "Gegenzölle auf uramerikanische Produkte wie Bourbon Whiskey" vor. Doch man wolle "mit Gegenmaßnahmen noch warten" und "auf Verhandlungen" setzen, so ZDF-Korrespondentin Isabelle Schaefers aus Brüssel.03.04.2025 | 2:18 min
Die großen Handelspartner der USA, Kanada und Mexiko, sind nicht auf der Liste zu finden. Leavitt sagte gegenüber "Axios", dass dies daran liege, dass Trump bereits pauschale Zölle in Höhe von 25 Prozent auf beide Länder eingeführt hatte. Kurz nach ihrem Inkrafttreten gewährte er einen einmonatigen Aufschub für bestimmte Produkte.
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